Chronik der Anna Spuler

 

Um 1500 wurden einige Weiber auf Aufrufen der Anwohner aus Ringingen durch den Vogt von Blaubeuren als Zauberinnen eingezogen. Sie mussten Folter über sich ergehen lassen und wurden verbrannt. Die Tochter eines Ringinger Opfers, mit dem Namen Anna Spuler,  klagte Ende 1508 gegen 23 Einwohner von Ringingen auf Entschädigung von 2000 Gulden für ein durch deren Schuld erlittenes Leid.

Sie selbst wurde durch einen Hexenprozess verwickelt, der über 10 Jahre die höchsten Gerichte beschäftigte. Sie wurde in Blaubeuren in Untersuchungshaft genommen. Statt der Erwartung, dass sie in einer Anhörung die Sache klarstellen könne, sei gleich der Scharfrichter samt Henker gekommen. Dieser habe ihr gegenüber hart, grausam, unmenschlich und unweiblich gehandelt, in der Hoffnung, ein Geständnis zu erzwingen, sie sei eine Hexe. Sie beteuerte jedoch stets Ihre Unschuld. Daraufhin wurde sie abermals grausam gemartert. Auf Grund ihrer Unnachgiebichkeit und dem Glauben an die Gerechtigkeit wurde sie entlassen.

Zu einem letzten Urteil kam sie nie, da sie vorher verstarb. Das Dokument über diesen Fall hat Seltenheitswert, weil hier aus der Perspektive einer Frau Erlebnisse geschildert werden, die wir in zahllosen anderen Dokumenten nur aus der Sicht Beamter Männer- aktenmäßig entmenschlicht - geschildert finden.

Häsbeschreibung: 
Das Häs der Spuler-Weibla besteht aus einer braunen Bluse mit an den Ärmeln senkrecht verlaufenden, eingelassenen grauen Falten. Die Maske aus Holz stellt eine alte Frau mit langen, hellbraunem Haar und braunem Kopftuch dar, das im Abschluss waagrecht einen roten und einen grauen Streifen hat.
Zum Häs müssen schwarze knöchelhohe Schuhe und schwarze Handschuhe getragen werden.

 

Chronik vom Laua-Fille

  

Der Überlieferung der Sage nach, machten sich zwischen 1900 bis vor dem 2.Weltkrieg 1942, Waldarbeiter aus Ringingen auf, um für die örtliche Sägerei Bäume umzusägen und herbeizuschaffen. Als sie wieder mal Richtung Bach fuhren, kam es in dem oft gespenstisch wirkenden, nebelumwobenen Gebiet Lauen zu seltsamen Begegnungen. Es sprang wie aus dem Nichts heraus, ein helles Fohlen, auf schwäbisch Fille, aus dem Wald heraus und erschreckte die Waldarbeiter so sehr, dass sie ganz starr vor Angst wurden und sich gar nicht mehr weiter trauten. Doch weil sie dort aber vorbei mussten und sich vor weiteren Erscheinungen mit dem Fille fürchteten, fingen sie schon weit vor dem Lauen an, lauthals zu singen, um es mit dem lauten Gesang zu erschrecken und somit zu vertreiben.